Der kälteste Tag in der Schweizer Geschichte
Am 12.1.1987, also vor genau 30 Jahren, wurde die offiziell kälteste Temperatur in der Schweiz gemessen. Das Thermometer sank dabei auf unglaubliche -41,8 Grad Celsius! Diese extreme Temperatur wurde im neuenburgischen La Brévine gemessen, wo extreme Minustemperaturen nicht selten sind. Doch wieso wird es in dem Westschweizer Dörfchen so kalt?
Die Antwort darauf ist der geographischen Umgebung des Dörfchen geschuldet und damit ist nicht die Nähe zu Frankreich gemeint. Die Ortschaft mit weniger als 1000 Einwohnern ist nämlich umgeben von Hügeln und liegt somit in einer Mulde. Wie Sie vermutlich bereits wissen ist kalte Luft schwerer als warme Luft, also setzt sich bei Windstille die ganze kalte Luft am tiefsten Punkt der Mulde ab, welcher sich, ob Zufall oder nicht, genau bei der Messstation von La Brévine befindet.
Die Ortschaft La Brévine bezeichnet sich aufgrund der eisigen Kälte stolz als “Sibirien der Schweiz”. Jährlich veranstaltet die Gmeinde sogar ein “Fête du froid”, also ein Kältefest um dem kältesten Tag der Schweizer Geschichte zu ehren. Doch überraschenderweise ist La Brévine nicht die Ortschaft mit der kältesten Durchschnittstemperatur in der Schweiz, sondern Samedan, eine Ortschaft im Engadin. Wie La Brévine liegt auch Samedan in einem Talkessel. Allerdings ist der Talkessel in Samedan schlechter vor Wind geschützt und bei kalten Temperaturen erwärmt der Wind die Luft. Dafür liegt Samedan einiges höher als La Brévine, was bekanntlich ebenfalls einen Einfluss auf die Temperatur hat. Es bleibt also ein spannendes Kopf-an-Kopf.Rennen zwischen den zwei kältesten Gemeinden der Schweiz!